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Interview mit Andrea Wirsching: Alkoholfreier Wein & Secco

Michael Wirsching, der Bruder von Andrea Wirsching, hat sie zum Thema alkoholfreier Wein und Secco befragt: 

Beginnen wir mit einer leicht provokanten Frage: alkoholfreier Wein – muss das sein? Warum ist das plötzlich so ein großes Thema?

Alkoholfreier Wein ist mittlerweile ein sehr wichtiger Trend geworden. Viele Menschen achten auf die Promillegrenze, Schwangere möchten auch mit etwas Feinem anstoßen und da Wein zum Lifestyle gehört, möchten sie dabei ein Produkt genießen, das möglichst nahe am Original ist.

Wann kamst du denn das erste Mal auf den Gedanken, einen alkoholfreien Wein bzw. Secco zu produzieren?

Das ist schon über zehn Jahre her, aber damals waren die Verfahren noch nicht so fortgeschritten. Damals schmeckten die Produkte ziemlich langweilig. Heute gibt es schonendere Möglichkeiten, die natürlichen Aromen zu erhalten und da ist das Endprodukt viel besser. Insofern bin ich froh, dass wir noch gewartet haben.

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Viele fragen sich, ob ein Wein oder Secco ohne Alkohol überhaupt schmecken kann. Was denkst du?

Im direkten Vergleich gewinnt natürlich der Alkohol, denn Alkohol ist ein Geschmacksträger. Wer also einfach nur etwas weniger Alkohol trinken möchten, mischt den alkoholfreien Secco mit einem Schlückchen Wein und hat dann ein superleichtes, feines Getränk.

 

Um alkoholfreien Wein herzustellen, gibt es mehrere Verfahren. Welche sind das?

Umkehr-Osmose, SCC (Spinning Cone Column) und Vakuum-Verdampfung. Bei Umkehr-Osmose wird der Wein durch eine Membran-Technik vom Alkohol getrennt. SCC und Vakuum-Verdampfung arbeiten mit der Vakuumtechnik, die darauf basiert, dass unter höheren Druckbedingungen der Alkohol früher verdampft. Wenn man auf dem Mount Everest Tee zubereitet, kocht das Wasser schon bei 71 Grad Celsius. Das ist dasselbe Prinzip.

 

Und welches davon verwenden wir? Wie genau funktioniert es eigentlich?

Wir verwenden die Vakuum-Verdampfung, weil sie den Wein nicht so strapaziert wie SCC. Unter hohem Luftdruck sinkt der Siedepunkt von Alkohol von 78 auf 28-35 Grad Celsius. Dann verdampfen er. Die Frage ist immer, was mit den Aromen passiert, ob die sich auch verflüchtigen. Inzwischen gibt es ein neues Verfahren, bei dem die Aromen „gerettet“ und rückgeführt werden. Dadurch behält unser alkoholfreier Secco den Geschmack des ursprünglichen Weines. Mit seiner Kohlensäure wird er frisch und spritzig und kann sich wirklich auf einer guten Getränkekarte sehen lassen.

 

Gibt es bestimmte Rebsorten, die sich für die Herstellung besser eignen als andere?

Am besten eignen sich Aromasorten und zwar die, die nicht so oxidations-empfindlich sind, z.B. alle Muskat-Sorten. Unser Wi’Zero enthält Muskateller und Müller-Thurgau. 

 

Ist es möglich, dass alkoholfreie Weine irgendwann mal so gut werden, dass sie sich auch von Fachleuten nicht mehr von einem „normalen“ Wein unterscheiden lassen? 

Das glaube ich nicht. Alkohol gibt einem Getränk einen eigenen Charakter. Unser Geschmacksempfinden ist sehr komplex, da gehören auch haptische Faktoren dazu und natürlich die anregende Wirkung des Alkohols. Verzicht bleibt also Verzicht. 

 

Für wen würdest du unseren Wi’Zero empfehlen?

Für Autofahrer, für Schwangere, für Menschen, die etwas weniger Alkohol trinken möchten oder für Weinfreunde, die eine Alkoholpause einlegen.

 

Und noch eine Frage zum Abschluss: Würdest du an Silvester auch mit einem Wi’Zero anstoßen wollen? Oder doch lieber klassisch mit Sekt? 

Ich würde die beiden abwechseln, damit ich diese besondere Nacht ganz auskosten kann. Aber Mitternacht ist dann schon „Sekt-Time“.