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Alles Wissenswerte über das leckere Wildkraut

Bärlauch und Wein

Im Frühjahr startet die Bärlauch-Saison. Bei uns kann man die leckeren Kräuter bereits im Wald finden oder im Garten ernten. Für gewöhnlich läuft die Bärlauch-Saison von Februar/März bis etwa Mitte Mai. Danach fängt der Bärlauch nämlich an zu blühen und wird eher ungenießbar. Während der Haupterntezeit kann man den Bärlauch jedoch getrost als Delikatesse bezeichnen, die noch dazu heimisch und für jedermann zugänglich ist. Mit den grünen Blättern des Bärlauchs, die geschmacklich an Knoblauch erinnern, lassen sich viele tolle Gerichte zaubern. Als Standort bevorzugt die Pflanze feuchte, schattige und nährstoffreiche Laub- und Auwälder. Doch bevor man sich nun geschwind auf die Suche begibt, sollte man sich vorab unbedingt über das Sammeln von Bärlauch informieren. Der Bärlauch hat nämlich leider auch giftige “Doppelgänger”. Die zwei häufigsten stellen wir Ihnen kurz vor.

 

Doppelgänger Nr. 1 – Maiglöckchen

 

Maiglöckchen blühen – wie der Name schon sagt – im Mai. Davor bilden sie allerdings schon ihre Blätter heraus, die den Blättern des Bärlauch sehr ähnlich sind. Anders als der Bärlauch sind Maiglöckchen jedoch giftig. Zum Glück gibt es Unterscheidungsmerkmale, anhand derer man Bärlauch und Maiglöckchen auseinanderhalten kann. So sind die Blätter der Maiglöckchen auf der Unterseite glänzend, während Bärlauchblätter immer matt sind. Zudem strahlt Bärlauch einen starken Geruch nach Knoblauch aus, den das Maiglöckchen nicht besitzt. Auch die Wurzel gibt Ausschluss über die Pflanzenart – ist an der Unterseite eine Zwiebel zu erkennen, handelt es sich um Bärlauch. Maiglöckchen hingegen haben waagerecht verlaufende Wurzeln.

 

Doppelgänger Nr. 2 – Herbstzeitlose

 

Herbstzeitlose sind noch giftiger als Maiglöckchen. Schon der Verzehr von ca. 50g reicht aus, um tödlich zu wirken! Wie der Bärlauch mag die Herbstzeitlose feuchte und nährstoffreiche Böden, siedelt sich jedoch eher auf Wiesen an und wächst auch i.d.R. später als der Bärlauch. Die Blattunterseiten sind wie beim Maiglöckchen glänzend, und der typische Knoblauchgeruch des Bärlauch fehlt der Herbstzeitlosen ebenso. Sie riecht eher bitter und herb. Auch hat die Herbstzeitlose im Gegensatz zum Bärlauch keinen Stiel, sondern sie wächst aus einer dickblattigen Rosette am Boden. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, pflanzt den Bärlauch lieber selbst an oder nimmt an einer Wildkräuterführung teil.

 

Guido Guiro, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Bärlauch in der Küche

 

Ist der Bärlauch erst mal eindeutig identifiziert, stehen die Türen für eine vielseitige Verwendung in der Küche offen. Weit verbreitet ist die Verarbeitung zu Pesto, das i.d.R. schnell gemacht ist. Öl und etwas Salz – viel mehr benötigt man in der Basisvariante nicht (Link). Wer es gerne etwas raffinierter will, kann noch Nüsse, Gewürze oder Parmesan hinzufügen. Ebenso bietet sich Bärlauch als Zutat für eine Bärlauch-Butter oder einen Bärlauch-Aufstrich an. Sehr lecker ist auch die Bärlauch-Suppe, häufig finden Sie die Delikatesse derzeit in Restaurants. Sie suchen nach weiteren Rezept-Ideen? Vielleicht werden Sie ja in diesem gut sortierten Blog fündig. Im Übrigen gilt der Bärlauch nicht nur als überaus wohlschmeckend, sondern auch als gesund. Bärlauch liefert mit all seinen Bestandteilen eine Menge an Vitamin C, Eisen und Magnesium. Die Pflanze gilt daher auch als Heilpflanze und kann bei einem regelmäßigen Verzehr Magen-Darm-Beschwerden lindern, den Blutdruck senken und so Durchblutungsstörungen vermeiden.

 

Bärlauch und Wein Kombinieren

 

Zum Schluss widmen wir uns noch der Frage, die uns Weintrinker und Feinschmecker vielleicht am meisten interessiert: was sind passende Weine zu Bärlauch? Jeder, der schon mal Bärlauch gegessen hat, weiß um seine geschmackliche Intensität. An Knoblauch und Frühlingszwiebeln erinnernd, schmeckt der Bärlauch würzig, kräftig und leicht scharf. Bei der Auswahl des begleitenden Weines ist es ratsam, eines der Grundprinzipien des Foodpairings anzuwenden, nämlich „gleich und gleich gesellt sich gern“. Suchen Sie sich einen Wein, der dem kräftigen Bärlauch-Aroma Paroli bieten kann! Ein zu leichter Wein würde neben dem Bärlauch vermutlich etwas untergehen. Wir empfehlen daher einen würzigen Wein mit ausgeprägter Aromatik. Eine gute Wahl wäre hier ein reifer, kräftiger Burgunder. Auch spannend: ein holzfassgereifter Silvaner, dessen vielschichtige Struktur aus reifen Fruchtaromen und Wildkräutern den Bärlauch ideal ergänzen. Unser Favorit ist jedoch die Scheurebe Alte Reben: durch die tiefwurzelnden alten Reben des Kronsbergs kommt hier die Würze und Kräutrigkeit des Keuper-Bodens toll zum Vorschein, die gepaart mit der rebsortentypischen Fruchtigkeit zum perfekten Bärlauch-Begleiter wird.

Bärlauch und Scheurebe – das passt!

Hier noch mal unsere Top 3 der Weinempfehlungen.

 

  1. 2020 Silvaner Sister.Act trocken
  2. 2022 Iphöfer Kronsberg Chardonnay VDP.Erste Lage trocken
  3. 2022 Iphöfer Scheurebe VPD.Ortswein trocken